Früh aufstehen und in der Dunkelheit losfahren heißt es beim Verteilen der Schuhschachteln vor Ort in Rumänien. Alois Sieberer und ich gemeinsam mit weiteren neun Freiwilligen aus Engerwitzdorf und Windischgarsten besuchen die Schulen und Kindergärten in den Landlerdörfern in Siebenbürgen, im Umkreis von Hermannstadt, in Großpold, Neppendorf und Grossau. Hier in Stadtnähe sind die Lebensbedingungen, wahrscheinlich Dank der EU, schon etwas besser geworden und wir besuchen neu renovierte oder gebaute Schulen.

Der zweite Tag bringt uns in etwas weiter entfernt gelegene Täler, nach Kirchberg, Kastenholz, Thalheim, Alzen.  Nur 20 km von Hermannstadt entfernt sieht die Lage schon ganz anders aus. Hier ist die Bevölkerung bitterarm. Besonders erwähnen möchte ich eine Schule im Harbachtal, im Ort Alzen. 85 % der 149 Schüler sind Roma und fast alle Kinder hier haben Hermannstadt noch nie gesehen. Dankbar und glücklich nimmt die pensionierte Lehrerin Rosa Müller unsere Schuhschachteln entgegen. Für den Großteil der Kinder sind unsere mitgebrachten Schuhschachteln das einzige Weihnachtsgeschenk, das „ihre“ Kinder an Weihnachten erhalten werden. Und geht man hinaus aus der alten Schule ist gegenüber das Toilettenhäuschen. Mädchen und Buben und Lehrkräfte getrennt, die alten Holztüren nicht abzuschließen, ein Loch im Betonboden um dort hinein die Notdurft zu verrichten. Natürlich ist es saukalt draußen. Und ich glaube, es ist in vielen Schulen am Land in Rumänien genauso wie hier an dieser Schule in Alzen.

Darum ist es schön und gut zu helfen und eine kleine Freude dorthin zu bringen, wo sie bitter benötigt wird. Egal dann, welcher Volksgruppe die jungen Menschen angehören.

Ein herzliches Dankeschön an alle Kinder, Kindergärten und Schüler, die es ermöglichen diese oder ähnliche Aktionen durchzuführen.

Christa Pichler